Die Wassertemperaturen unsere Flüsse und Bäche sind ein wichtiger ökologischer Schlüsselfaktor. Viele biologische, physikalische und chemische Prozesse in den Gewässern werden dadurch beeinflusst.

Dieses gilt auch für die durch Bad Mergentheim fließende Tauber.

Niedrigwasser- und Trockenperioden haben wir in den letzten Jahre erlebt. Durch die erwarteten Klimaänderungen werden diese voraussichtlich künftig immer häufiger auftreten und auch länger anhalten.

Der Wasserdurchfluss ist dann oft nur noch sehr gering (1500 l/sec und 2000l/sec).

Tauber Bad Mergentheim (eigenes Bild)

Dadurch werden die Wassertemperaturen weiterhin steigen, der Sauerstoffgehalt wird durch die verringerte Löslichkeit bei höheren Wassertemperaturen abnehmen und zusätzlich zehrt der Abbau von vermehrten organischen Material am Sauerstoff. Und als ob das nicht schon genug wäre, bedeuten niedrige Wassermengen auch noch eine zusätzliche Abnahme der Wasserqualität, da sich das Mischungsverhältnis von Frischwasser und eingeleitetem gereinigtem Abwasser verschlechtert.

 Insgesamt eine überaus unglückliche Kombination für die Tauber.

 

Tauber bei Bad Mergentheim bei Niedrigwasser

Tauber Edelfingen (eigenes Bild)

Tauber Bad Mergentheim (eigenes Bild)

Deshalb ist die Sicherstellung einer ausreichenden Wassermenge in geeigneter Temperatur für die Sicherung der Wildfischbestände, der Muscheln, der einheimischen Krebse und der Kleinstlebewesen im Wasser essentiell. 

 Beschattungsmaßnahmen, intakte Kiesbänke zum Ablaichen, strukturelle Maßnahmen um Tiefe und Fließgeschwindigkeiten zu erhöhen sowie die Vermeidung von zusätzlichen Stressquellen für die Lebewesen im Wasser sind dazu sehr hilfreich und unbedingt auch an der Tauber notwendig.

Temperaturen ab 20 Grad belasten z.B. Äschen und Bachforellen erheblich und werden als kritisch gesehen, da neben einem Sauerstoffdefizit diese Arten die Nahrungsaufnahme einschränken und anfälliger für Krankheiten werden.  Zusätzliche Stresssituationen sollten unbedingt vermieden werden. Eine Wassertemperatur von über 25 Grad ist für Äschen und Bachforellen tödlich.

Um die Datengrundlage zu verbessern ist es wichtig, die Temperaturen an der Tauber bei Bad Mergentheim und einem Nebengewässer (Wachbach) fortlaufend live zu dokumentieren.

Dazu wurden in einem ersten Schritt 3 Temperaturfühler im strömenden Wasser in ca. 0,8 m Tiefe eingebracht, die per Funk alle 20 min Daten übertragen. Die Werte werden in einem Dashboard visuell aufbereitet und sind dort für ein Jahr einsehbar.

Wir möchten alle darauf hinweisen, dass das System regelmäßig gewartet wird, so dass sich auch der Link von Zeit zu Zeit verändern wird und auf dieser Seite wieder neu abgerufen werden muss. Ein weiterer Ausbau mit weiteren Meßstellen und zusätzlichen Parameter wird diskutiert.

Dieses Netzwerk wurde geplant und realisiert von den Funkamateuren Herbert Gründel (DL4SDR), Jürgen Galvagni (DG1SGJ).

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